Hauptversammlung 2019 – Feuerwehr Sigmaringen

Wenn die Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen (FFw) zur Hauptversammlung lädt, kann sie sich auf gute Resonanz verlassen – so auch am Freitagabend, als sich die Fahrzeughalle nicht in den gewohnt roten Farben der Einsatzfahrzeuge, sondern im Blau der Feuerwehr-Uniformen präsentierte. Und mittendrin der ganze Stolz der Feuerwehrfrauen und -männer, der neue Rüstwagen.

Feuerwehrkommandant Jürgen Bossert wusste um die straffe Tagesordnung, die er und seine Kameraden zur diesjährigen Hauptversammlung vor sich hatten. Zielsetzung waren drei Stunden, am Ende reichte es trotz perfekter Organisation und zügiger Abarbeitung nicht ganz. Bossert führte selbstbewusst und herzlich durchs Programm, bereits bei der Begrüßung fand er für viele Gäste und Kameraden sehr persönliche und anerkennende Worte, was sich den gesamten Abend über wie ein roter Faden durchzog.

Kommandant Bossert ruft zu Mehrarbeit auf

Den musikalischen Auftakt bildete der Spielmannszug der FFw unter Leitung von Ulrich Bantle. Nach Begrüßung und Totengedenken eröffnete Jürgen Bossert den Reigen der Tätigkeitsberichte. Rückblickend auf sein erstes Amtsjahr verwies er in kurzen Zügen auf die Neustrukturierung seit seiner Kommandoübernahme vor gut einem Jahr und rief besonders seine Gruppen- und Zugführer zu erhöhtem Einsatz und Mehrarbeit auf. „Im Ernstfall muss alles rund laufen.“ An die Adresse der anwesenden Vertreter von Stadt und Gemeinderat gerichtet, dankte Bossert für die gute Zusammenarbeit, verwies aber auf die weitere Notwendigkeit regelmäßiger Investitionen und angepasster Ausrüstung. Voller Stolz erwähnte Bossert natürlich die Indienststellung des neuen Rüstwagens.

Anhand einer Präsentation zeigte der Kommandant Statistiken auf, ging auf Mitgliederwerbung, Kameradschaftspflege oder technische Errungenschaften ein. Ein Film, erarbeitet von Matthias Beller, gab Eindrücke der letzten Monate wieder. Besonders lobend hob Bossert die Nachwuchsarbeit hervor. Großen Respekt zollte er den Gutensteiner Feuerwehrfrauen, die es auf acht Seiten des Feuerwehrmagazins geschafft haben. „Eure Aus- und Fortbildung ist hohe Klasse, was ihr Frauen leistet, ist Weltklasse.“

Bossert griff die Präsenz und Mitarbeit der FFw Sigmaringen im Landkreis auf, die in den vergangenen Jahren unbefriedigend war. „Wir sind endlich wieder in der Feuerwehrpolitik aktiv“, zog er ein positives Fazit seiner bisherigen Bemühungen. Auch begrüßte er die aktive Einbindung der Senioren mit den geschaffenen Tätigkeitsfeldern Feuerwehr 65 plus. Im Hinblick auf das laufende Jahr forderte der 40-Jährige seine Kameraden unter anderem zu aktiver Mitarbeit bei der Erstellung des Feuerwehr-Bedarfsplanes auf. Außerdem wiederholte er mehrmals den Appell, „sich körperlich fit zu halten“.

Nach den fast 60-minütigen Ausführungen des Kommandanten folgten die Berichte der einzelnen Abteilungsleiter. Hierbei kristallisierte sich eine aktive Kinder- und Jugendarbeit heraus, für die Stadtjugendfeuerwehrwartin Daniela Stroppel verantwortlich zeichnet. Die Zahlen im Nachwuchsbereich sind konstant. Ausführungen zum Spielmannszug, zur Altersabteilung, zur Brandschutzerziehung und zur Notfallseelsorge (NFS) folgten. Die Hilfe des aktuell 13-köpfigen Teams der NFS wurde allein im vergangenen Jahr 183-mal in Anspruch genommen. Elmar Belthle vom Förderverein nutzte seine Redezeit als Werbeblock, um für neue Mitglieder und potentielle Partner des noch recht jungen Vereins zu werben. Im folgenden Kassenbericht verkündete Kassenwart Rainer Schieber für 2018 Mehrausgaben von 3000 Euro, bedingt durch den vollzogenen Kommandowechsel in Höhe von 4500 Euro. Diese Ausgabe war jedoch einkalkuliert, sodass Kassenprüfer Florian Fischer im Anschluss „eine nicht üppig gefüllte, aber ordnungsgemäß geführte Kasse“ bestätigen konnte. Die Entlastung erfolgte einstimmig.

Bevor der Marathon mit 54 Beförderungen und 32 Ehrungen sowie der Ernennung von drei Ehrenmitgliedern anstand, überbrachten Polizeihauptkommissar Joachim Salomon für die Blaulichtfraktion sowie Bürgermeister Marcus Ehm ihre Grußworte. Ehms Hochachtung vor der Arbeit der Feuerwehrfrauen und -männer fasste er kurz zusammen: „Ihr verdient nicht euer Geld damit, aber ihr setzt euer Leben aufs Spiel.“

Quelle: Schwäbische Zeitung Beitrag