Die Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen hatte im vergangenen Jahr insgesamt 334 Einsätze zu bewältigen. Allein die Abteilungen Jugnau, Gutenstein, Ober- und Unterschmeien waren dabei insgesamt 58 Mal gefordert, die Abteilung Stadt sogar mit 276 Einsätzen. Damit hebt sich das Jahr 2020 deutlich von den Vorjahren ab, auch gerade wegen der Einschränkungen und damit bedingten weiteren Belastungen durch die Corona-Lage. Die Ehrenamtlichen waren von Januar bis August erheblich belastet, erst ab dem September trat eine Normalisierung ein, als sich die Einsatzzahlen seit September wieder denen der Vorjahre anglich.
Welche Art von Einsätzen musste die Sigmaringer Wehr bewältigen? 198 Technische Hilfeleistungen wurden durchgeführt, zu 24 Bränden im Stadtgebiet musste ausgerückt werden, acht Mal wurde sogenannte Überlandhilfe für andere Kommunen bei Bränden geleistet, und sechs Mal mussten benachbarte Feuerwehren bei Technischen Hilfeleistungen wie Verkehrsunfällen unterstützt werden. 33 Menschen konnten gerettet werden, elf Menschen verstarben. Ende Februar und Anfang August trafen Unwetterereignisse das Stadtgebiet, was die Ehrenamtlichen stark gefordert hatte. Öl in der Donau, umgestürzte Bäume, die Straßen versperrten und teilweise auch auf Autos fielen, überflutete Keller und mitten in diesen Unwetterlagen mussten auch zwei Brandeinsätze koordiniert und von den Freiwilligen bewältigt werden. Daneben reihte sich ein größerer Waldbrand in Laiz ein. Das alles forderte von den Ehrenamtlichen nicht nur ein deutliches Mehr an Stundenleistung, sondern bedeutete auch für die Wehrführung einen enormen Aufwand in der Logistik und Verwaltung. Aber das alles schweißte zusammen. Die Einsatzabteilungen arbeiteten sehr vorbildlich miteinander, was die Kameradschaft stärkte. Parallel dazu schränkte Corona das gewohnte Feuerwehr-Leben seit März massiv ein. Einsätze durften nur noch mit reduziertem Personal, und angepasster Schutzausrüstung durchgeführt werden. Auf Übungsdienste musste bisher verzichtet werden, nur sehr eingeschränkt konnten und durften zwingende Handgriffe geübt werden, um weiterhin schlagkräftig und professionell bleiben zu können. All das musste geplant und koordiniert werden. Dennoch ergaben sich auch sehr erfreuliche Momente, denn drei neue Einsatzfahrzeuge konnten beschafft werden, worüber sich die Abteilungen Oberschmeien, Unterschmeien und die Stadtabteilung freuen konnten. Auch der Feuerwehrbedarfsplan konnte beschlossen werden. Darin vereinbarte Ziele konnten bereits zu einem großen Teil angepackt und umgesetzt werden. All das zeugt von einer absoluten Mammutleistung der Wehrführung zusammen mit der Stadtverwaltung abseits der ständigen Einsatzbewältigung und der steten Bereitschaft der Ehrenamtlichen. Gute Vorsätze für das neue Jahr verschwinden hinter dem Wunsch der Freiwilligen: weniger Einsätze in 2021, aber bitte wieder üben zu dürfen. Aus- und Fortbildungen sind größtenteils gestrichen worden. Die Bugwelle an notwendigen Lehrgängen ist bereits enorm, die möglichst rasch abgearbeitet werden sollte. Eine weitere Mammutaufgabe steht uns damit im neuen Jahr bevor. Hoffen wir doch alle auf Lockerungen und ein zurück in das gewohnte Alltagsleben.